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Mittwoch, 15. Juni 2011

[Movie Review] Black Swan

Black Swan in der IMDB



Mein Rating: 8/10

Ein Balletensemble aus New York will das Stück "Schwanensee" neu aufführen. Nina, eine sehr talentierte und zielstrebige, junge, Ballerina möchte diese Chance nutzen und sich die Hauptrolle ergattern, obwohl sie weiß, das sie die shizophrene Art der Hauptrolle bis an ihre Leistungsgrenzen treiben wird. Doch schon bald zeigen sich Probleme, denn obwohl sie in der Darstellung der "weißen" Schwänin keinerlei Probleme hat, wittert sie aufgrund ihrer prüden und schüchternen Art Konkurrenz, denn der "schwarze" Teil der Rolle wird von vielen ihrer Schauspielkolleginnen besser und glaubhafter gespielt. Doch eines Abend packt sie der Ehrgeiz, und sie setzt sich über den Willen ihrer Mutter, doch endlich essen zu kommen und sie auszuruhen, und die immer schwerwiegerenden körperlichen Probleme die aus ihrer Anstrengung und ihres brutalen Trainigs resultieren, hinweg und tanzt die "dunkle Seite" ihrer Rolle. Am nächsten Tag macht sie sich auf um ihrem Trainer und Regisseur Thomas, von ihrem Trainig zu berichten und bittet um die Hauptrolle. Dieser versucht die Situation auszunutzen und es kommt zu einigen intimen Berührungen, die Nina abwehrt. In der Überzeugung, sämtliche Chancen auf die Hauptrolle verloren zu haben, gratuliert sie ihrer größten Konkurrentin, die sie daraufhin anfeindet als bekannt wird das Thomas sich doch für Nina entschieden hat. Nun da sie unter großen Erfolgsdruck steht, beginnt Nina sich unbewusst körperliche Schäden zuzufügen, und auch ihre Sinne beginnen sie immerweiter zu täuschen. Desweiteren kann sich Nina auf niemanden mehr verlassen da sie von der ständigen Paranoia des Konkurrenzdrucks gejagt wird, aber ungeachtet dessen kommt es zwischen ihr und ihrer Kollegin Lily immer wieder zu einigen intimen Momenten. Am Tag der Vorstellung läuft die inzwischen psychisch- und mental latente Nina zu Höchstleistungen auf, doch ausserhalb der Bühne kommt es immer wieder zu Momenten des Wahnsinns, und sie verliert zunehmend den Bezug zur Realität.

Black Swan ähnelt in vielerlei Hinsicht Aronofskys vorherigem Werk "The Wrestler". Im Gegensatz zu dem hier kürzlich rezensierten "Requiem for a dream" geht Aronofsky in "Black Swan" noch viel tiefgreifender und packender auf den Zerfall von menschlicher Psyche und Paranoia ein. Die Story wird wie bei Aronofsky üblich authentisch und in kräftigen Elementen erzählt. Besonders gefällt mir wie zu Beginn das Zimmer und die Wohnung von Nina als "kindlich-warme" Herberge im krassen Kontrast zur Kälte im Theater und in der U-Bahn gesetzt wird. Mit der Rolle verliert Nina zusehens ihre Aura der Unschuld, die sie in ihrem sehr infantilen Zimmer zunächst umgeben hat, und so legt sie auch ihre prüde Seite beiseite, lässt sich aber auch tief fallen und verliert immer mehr den Bezug zu allem was ihr früher wichtig war.

Zu den Schauspielern:

Natalie Portman hat für ihre Darstellung der oben beschriebenen, erfolgshungrigen, Ballerina den Oscar zwar verdient, schafft es jedoch nicht auf die ganz hohe schauspielerische Stufe, auf der andere Oscarpreisträger wie Christoph Waltz oder Javier Bardem. Ihre Leistung ist klasse, gar keine Frage, aber meiner Meinung nach hat das gewisse etwas noch gefehlt.

Vincent Kassel verkörpert den Theaterregisseur, Frauenheld, und Upper Class Schönling Thomas Leroy sehr eindrucksvoll. Mir gefiel vor allem seine Art der Interaktion mit den Tänzerinnen, die Chemie hat hier ganz klar gestimmt.

Zurück zur Kritik,

dadurch das Black Swan ein Film ist der sich sehr stark mir der Thematik des Balletts beschäftig, hier implizit mit Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Schwanensee, wird der Soundtrack natürlich streckenweise mit Musik aus ebendiesem Stück unterlegt. Trotzdem schafft es Clint Mansell durch punktgenaue und gut getimte Soundtracks, dem Film ganz klar seine Note zu verleihen. Wo wir gerad beim Thema Audio und Sound sind, im direkten Vergleich zwischen deutscher und englischer Sprachversion viel mir hier auf das "Black Swan" einer der wenigen Filme ist die sich auf deutsch glaubhafter anhöhren als auf englisch. Vor allem Portmans deutsche Synchronstimme gefiel mir sehr.

Fazit: "Black Swan" von Darren Aronofsky ist ein packender, tiefgehender Thriller mit viel Interpretationsmöglichkeiten. Ein Muss vor allem für seine vorhergegangen Werke wie "The Wrestler" "Requiem for a dream" oder "the Fountain".

Was ihr erwarten könnt:
+Tolle Regiearbeit mit filmischen Stilmitteln und Elementen
+Glaubhafte Schauspieler
+Ein guter Cast
+Tolle Chemie zwischen den einzelnen Akteuren
+Jede Menge Interpretationsmöglichkeiten
+Ein gut eingebauter Soundtrack
-Ein bestenfalls mittelmäßiger englischer Originalton

Für Fans von: Requiem for a dream,

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