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Review: Gran Torino

Unsere Review zu Gran Torino

Review: The Aviator

Unsere Review zu Aviator

Review: Es war einmal in Amerika

Unsere Review zu Once upon a time in America

Review: Tree of Life

Unsere Review zu Tree of Life

Review: Black Swan

Unsere Review zu Black Swan

Montag, 27. Juni 2011

[Movie Review] Crazy Heart

Crazy Heart in der IMDb


Mein Rating: 10/10

Bad Jeff der Gefühlvolle.
Er ist liebenswert, ruhig, gelassen und charmant: Jeff Bridges!
Und somit ist er auch die perfekte Bestzung für den alten Country-Haudegen Bad Blake. Dieser verliert nach und nach mit seinem Alter an Schwung und damit auch seine Begeisterung zur Musik.
Versunken in Alkohol, Zigaretten und Frauen sucht er nun nach etwas Beständigkeit im Leben. Dabei schwankt er stets zwischen goßen Momenten mit seiner Musik und Kollegen Tommy Sweet (Colin Farrell), und niedergeschlagenen Tiefpunkten voller Einsamkeit und Trauer. Einzig und allein Maggie Gyllenhaal vermag es, ihm zu geben was er braucht: Aufmerksamkeit, Treue und eine Familie.
Für Blake beginnt eine Reise auf der er lernt, worauf er sich wirklich zu konzentrieren hat, um die schon lange verloren geglaubte Freude in seinem Leben wiederzufinden. Und trotz einiger Rückschläge und Fehler, die es nun einfach mal im Leben gibt, so begleitet ihn doch stets eine Form von Beständigkeit, die Blake schon immer umgab: die Musik. Sie zeigt sich in Crazy Heart als ein wahrlich fantastisches Element. So singt Bridges doch alle Songs selbst (!) und macht sie auf diese Weise zu einem grandiosem Soundtrack.     
Schlussendlich steckt in diesem Film viel Gefühl und eine wundervolle Harmonie zwischem wildem Country (und zwar in purer Vollendung) und einem einfachen, aber dennoch stolzem, Leben.
All das verdankt der Film der, mit dem Oscar ausgezeichneten (!), Leistung eines Mannes:

Jeff Bridges zeigt schon in diesem Film, dass die Rollen von wilden Teufelskerlen, voller authentischem Charm, für ihn zu Paraderollen werden. Ja, man könnte sagen, Jeff Bridges spiele hier nichts anderes als sein eigenes Leben. Den Oscar hat er sich redlich verdient.
Es ist seine Austrahlung, durch die der Film keinerlei technisch eingesetzter Soundtracks bedarf. Diese Alltäglichkeit um die es hier eigentlich geht, verwandelt er in ein einfühlsames Auf-und-ab, wie man es nur selten zu sehen bekommt.
Nochmals ein großes Lob an Bridges (und natürlich auch an die anderen Schauspieler), der diesen Film zu einem Muss für alle Jeff Bridges-Fans macht und die, die es werden wollen. 

Letzte Anmerkung: Man sollte auch berücksichtigen, dass der Film kleine Vororte und Outbacks als Hauptkulisse nutzt.

Für Fans von: Walk the Line, True Grit, Gran Torino, Das Streben nach Glück

Dienstag, 21. Juni 2011

Kinostarts am 23.6

Da diese Woche die Kinostarts so atemberaubend sind *hust* hat sich der die Vorschau um 24 Stunden verzögert. Da dies eine Verspätung ist die man noch verkraften kann (Ein Gruß geht raus an die deutsche Bahn an dieser Stelle), hoffe ich das ihr trotzdem noch einen genaueren Blick auf die Neustarts werfen wollt.

Bad Teacher


Die Story von Bad Teacher ist schnell erklärt, eine mehr als lethargische Lehrerin ist mit ihrem Leben unzufrieden. Ihre Schüler, ihre Kollegen und ihr Job an sich sind ihr ziemlich egal, und so fokussiert sie sich auf die Suche nach einem reichen Mann der sie aus ihrem tristen Leben herausholt. Doch ein solcher lässt auf sich warten, bis eines Tages, der neue Hilfslehrer (verkörpert von Justin Timberlake) aufkreuzt. Nach einer Weile stellt sich heraus das Scott einen finanziell äußerst gut gestellten Background hat, und durch den Umzug in eine neue Stadt, auch seine Beziehung vor kurzem erst in die Brüche gegangen ist. Doch schon bald hat sie seine Schwäche ausgemacht und entschließt sich, sich einer Schönheitsoperation zu unterziehen. Doch neue Brüste sind ein teurer Spaß und so entschließt sie, an einem "Lehrerin des Jahres"-Wettbewerb teilzunehmen. Ihre ärgste Konkurrentin ist dabei die Serienmeisterin und Kollegin Amy. Durch den Wettbewerb zu Höchstleistungen angespornt, reisst sie sich zusammen und beginnt auf einem komplett neuen Niveau zu unterrichten. Und auch Aktionen wie "Autowaschen" lässt sie sich nicht entgehen.

Cameron Diaz und Justin Timberlake sind dem Trailer nach ein Dreamteam am Set. Ebenso lies sich auch die recht deftige Komik in diesem Streifen schnell erkennen und ich hoffe das sich der Film zu einem der besseren Komödien in diesem Jahr entwickeln wird.



Mr. Poppers Penguin

Der durchtriebene Businessman "Mr Popper" ist ein Macher. Kein Berg ist ihm zu hoch und kein Problem ist für ihn unlösbar. Privat hingegen ist "Popper" ein Wrack. Seine Frau lief ihm weg, seine Kinder ebenso. Doch dann erhält er ein Erbe von seinem toten Vater, und zu seiner überraschung plumpsen 6 Pinguine aus der Box, die fortan sein Luxusapartment auf den Kopf stellen. Zunächst weiss er mit seinen neuen Zimmergenoßen wenig anzufangen doch schon bald bemerkt er das er von ihrem Geist für Familiensinn und Treue viel lernen kann.

Jim Carrey ist mal wieder auf der Kinoleinwand. Dieser Film ist neben "Larry Crown" einer der hauptdarsteller-lastigsten Filme in diesem Jahr. Warscheinlich ist aber nicht mehr als ein bisschen Popcornkino drin. Trotzdem ist Jim Carrey eigentlich immer sehenswert!

Montag, 20. Juni 2011

Kinostarts auf morgen verschoben

Hey Leute,
ihr habt sicherlich gemerkt das die Quantität der Reviews in den letzte Wochen abgenommen hat. Das liegt zum einen an der derzeit etwas stressigen Lebensituation einiger Autoren (Nick ist fleißig am lernen für sein Abi), sowie der Sommerzeit allgemein und der damit verbundenen Outdoor-Aktivitäten. Trotzdem vergessen wir unsere Leser nicht und möchten euch bitten auch in Zukunft immer ein Auge auf den Blog zu haben, ihr könnt mit 2-3 Reviews pro Woche rechnen.

Viel Spaß und einen tollen Sommer wünscht euch das thinkfilm.org Team!

PS: Die Kinoneustarts für diese Woche werden morgen online gehen, stay tuned!

Samstag, 18. Juni 2011

[Movie Review] Tree of Life

Tree of Life in der IMDB



Mein Rating: 10/10

Jack, Sohn eines mit harter Hand erziehenden, von sich selbst enttäuschten Familienvaters ist ein erfolgreicher Bauunternehmer und pflegt ein Leben in klinisch sauberen, anonymen Großstadtkreisen,  aber er wird immernoch von der Errinerung an seine zwiegespaltene Jugend heimgesucht. Damit beginnt die Reise durch die Zeit, immer wieder von Rückblenden zu einer epischen Familengeschichte inszeniert, die von beginn an die Frage nach unserer Herkunft thematisiert.

Wer sind wir, woher kommen wir, wie sind wir zu dem geworden was wir sind oder was werden wir und wodurch. Mit diesen Fragen befasst sich der Film von Terrence Malick, u.a bekannt aus "The New World", der das Drehbuch verfasste und Regie führte. Malick untermalt sein bombastisches, impressionistisches Meisterwerk, mit einem klangvollen, gut in Szene gesetzten Soundtrack, und bringt eine tolle Mischung aus Naturaufnahmen, stillen Momenten und der tollen schauspielerischen Leistung des Casts auf die Leinwand. Es fällt im ersten Moment vielleicht nicht so sehr auf, aber Tree of Life ist einer der wenigen Filme die es schaffen, allein durch ihre kraftvollen Bilder, und die tolle Inszenierung des Gesamtwerkes, und nicht durch lange Dialoge zu fesseln. Ich hab festgestellt das die machtvollen Ausprüche die immer wieder das Gesamtbild abrunden immer sehr treffend und inspirend sind, denn sie sorgen dafür das die vielen Stilmittel die Trerrence Malick in diesem Film einbringt, für Denkanstöße benutzt werden, die auch wärend des Films immer wieder Szenen unterstreichen. Wie der Cast schon zeigt kann man schauspielerisch eine Menge erwarten, nun zwei Akteure in der Einzelkritik

Brad Pitt zeigt in der Rolle des ehrgeizigen, seelisch kalten Familienvaters, Navy Offiziers und Rafinerietechnikers mal wieder das er immer noch zu Hoolywoods erster Garde gehört. Kurz gesagt ist seine Leistung sehr authentisch und schauspielerisch Klasse.

Jessica Chastain meldet mit ihrer Inszenierung der führsorglichen und intelligenten Familienmutter auf beeindruckend Art und Weise Oscarchancen an. Einfach toll wie die Chemie zu ihren Söhnen im gesamten Film über stimmt, wovon beide Parteien profitieren.

Fazit: Tree of Life ist schon jetzt einer der besten Filme dieses Kinojahres und wird für mich auf jeden Fall zu den Oscarfavoriten gehören, besonders in den Kategorien "Bestes Szenenbild" und "Beste Kamera" sowie wie oben bereits geschrieben Jessica Chastain als beste Hauptdarstellerin (auch wenn sie da wohl wie gewohnt auf harte Konkurrenz treffen wird) werden dem Film einige Nominerungen einbringen. Tree of Life ist ein revolutionärer Meilenstein des modernen Kinos und nichts weniger. Ich kann jedem der ein wenig anspruch an Filme stellt nur ans Herz legen seht ihn euch an. Ihr werdet nicht enttäuscht.

Für Fans von: Home (2009), Mulholland Drive, Hereafter-Das Leben danach

Mittwoch, 15. Juni 2011

[Movie Review] Black Swan

Black Swan in der IMDB



Mein Rating: 8/10

Ein Balletensemble aus New York will das Stück "Schwanensee" neu aufführen. Nina, eine sehr talentierte und zielstrebige, junge, Ballerina möchte diese Chance nutzen und sich die Hauptrolle ergattern, obwohl sie weiß, das sie die shizophrene Art der Hauptrolle bis an ihre Leistungsgrenzen treiben wird. Doch schon bald zeigen sich Probleme, denn obwohl sie in der Darstellung der "weißen" Schwänin keinerlei Probleme hat, wittert sie aufgrund ihrer prüden und schüchternen Art Konkurrenz, denn der "schwarze" Teil der Rolle wird von vielen ihrer Schauspielkolleginnen besser und glaubhafter gespielt. Doch eines Abend packt sie der Ehrgeiz, und sie setzt sich über den Willen ihrer Mutter, doch endlich essen zu kommen und sie auszuruhen, und die immer schwerwiegerenden körperlichen Probleme die aus ihrer Anstrengung und ihres brutalen Trainigs resultieren, hinweg und tanzt die "dunkle Seite" ihrer Rolle. Am nächsten Tag macht sie sich auf um ihrem Trainer und Regisseur Thomas, von ihrem Trainig zu berichten und bittet um die Hauptrolle. Dieser versucht die Situation auszunutzen und es kommt zu einigen intimen Berührungen, die Nina abwehrt. In der Überzeugung, sämtliche Chancen auf die Hauptrolle verloren zu haben, gratuliert sie ihrer größten Konkurrentin, die sie daraufhin anfeindet als bekannt wird das Thomas sich doch für Nina entschieden hat. Nun da sie unter großen Erfolgsdruck steht, beginnt Nina sich unbewusst körperliche Schäden zuzufügen, und auch ihre Sinne beginnen sie immerweiter zu täuschen. Desweiteren kann sich Nina auf niemanden mehr verlassen da sie von der ständigen Paranoia des Konkurrenzdrucks gejagt wird, aber ungeachtet dessen kommt es zwischen ihr und ihrer Kollegin Lily immer wieder zu einigen intimen Momenten. Am Tag der Vorstellung läuft die inzwischen psychisch- und mental latente Nina zu Höchstleistungen auf, doch ausserhalb der Bühne kommt es immer wieder zu Momenten des Wahnsinns, und sie verliert zunehmend den Bezug zur Realität.

Black Swan ähnelt in vielerlei Hinsicht Aronofskys vorherigem Werk "The Wrestler". Im Gegensatz zu dem hier kürzlich rezensierten "Requiem for a dream" geht Aronofsky in "Black Swan" noch viel tiefgreifender und packender auf den Zerfall von menschlicher Psyche und Paranoia ein. Die Story wird wie bei Aronofsky üblich authentisch und in kräftigen Elementen erzählt. Besonders gefällt mir wie zu Beginn das Zimmer und die Wohnung von Nina als "kindlich-warme" Herberge im krassen Kontrast zur Kälte im Theater und in der U-Bahn gesetzt wird. Mit der Rolle verliert Nina zusehens ihre Aura der Unschuld, die sie in ihrem sehr infantilen Zimmer zunächst umgeben hat, und so legt sie auch ihre prüde Seite beiseite, lässt sich aber auch tief fallen und verliert immer mehr den Bezug zu allem was ihr früher wichtig war.

Zu den Schauspielern:

Natalie Portman hat für ihre Darstellung der oben beschriebenen, erfolgshungrigen, Ballerina den Oscar zwar verdient, schafft es jedoch nicht auf die ganz hohe schauspielerische Stufe, auf der andere Oscarpreisträger wie Christoph Waltz oder Javier Bardem. Ihre Leistung ist klasse, gar keine Frage, aber meiner Meinung nach hat das gewisse etwas noch gefehlt.

Vincent Kassel verkörpert den Theaterregisseur, Frauenheld, und Upper Class Schönling Thomas Leroy sehr eindrucksvoll. Mir gefiel vor allem seine Art der Interaktion mit den Tänzerinnen, die Chemie hat hier ganz klar gestimmt.

Zurück zur Kritik,

dadurch das Black Swan ein Film ist der sich sehr stark mir der Thematik des Balletts beschäftig, hier implizit mit Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Schwanensee, wird der Soundtrack natürlich streckenweise mit Musik aus ebendiesem Stück unterlegt. Trotzdem schafft es Clint Mansell durch punktgenaue und gut getimte Soundtracks, dem Film ganz klar seine Note zu verleihen. Wo wir gerad beim Thema Audio und Sound sind, im direkten Vergleich zwischen deutscher und englischer Sprachversion viel mir hier auf das "Black Swan" einer der wenigen Filme ist die sich auf deutsch glaubhafter anhöhren als auf englisch. Vor allem Portmans deutsche Synchronstimme gefiel mir sehr.

Fazit: "Black Swan" von Darren Aronofsky ist ein packender, tiefgehender Thriller mit viel Interpretationsmöglichkeiten. Ein Muss vor allem für seine vorhergegangen Werke wie "The Wrestler" "Requiem for a dream" oder "the Fountain".

Was ihr erwarten könnt:
+Tolle Regiearbeit mit filmischen Stilmitteln und Elementen
+Glaubhafte Schauspieler
+Ein guter Cast
+Tolle Chemie zwischen den einzelnen Akteuren
+Jede Menge Interpretationsmöglichkeiten
+Ein gut eingebauter Soundtrack
-Ein bestenfalls mittelmäßiger englischer Originalton

Für Fans von: Requiem for a dream,

Montag, 13. Juni 2011

Kinostarts am 16.6

Auf ein neues! Auch diese Woche laufen wieder einige interessante Filme an. Hier einmal zwei der Neustarts ein wenig detailierter.

Kung-Fu-Panda 2
Kung Fu Panda Po verteidigt mit seinen Freunden, den Furious Five, das Tal des Friedens. Doch seine Faulheit die sich langsam wieder einschleicht muss er schon bald wieder ablegen, den ein neuer Bösewicht tritt auf den Plan, getrieben vom Ziel, China mit einer neuen Superwaffe zu unterjochen. Um diesen zu besiegen muss sich Po auf seine Vergangenheit fixieren, und fragen zu seiner Herkunft beantworten.

Ich mache es mal kurz ich hab weder den ersten Teil gesehen, noch habe ich ein gesteigertes Interesse mir diesen anzusehen. Ich denke mal das es wieder einer dieser doch recht mau-ausgestatteten Pixar Filme ist, die mit bekannten Sprechern und 3d Technik versuchen, den Sommerblockbustern die Schau zu stehlen.



Tree of Life

Brad Pitt spielt einen dreifachen Familienvater, der in den 50er Jahren, zusammen mit seiner Frau, gespielt von Jessica Chastain, seine Jugend versucht mit harter Hand auf das Leben vorzubereiten. Jahre später blickt der inzwischen erwachsene Jack, gespielt von Sean Penn, auf sein Leben zurück, in dem es ihm immer noch nicht gelingt seine Leben mit den Wunden die ihm sein Vater eins zufügte in Einklang zu bringen.

Wie vor einigen Posts bereits erwähnt ist Tree of Life für mich einer der interessantesten und sicherlich auch einer der ambitioniertesten Filme des derzeitigen Kinojahres. Ich freue mich sehr das Pitt mal wieder eine Rolle hat in der er zeigen kann was er draufhat. Ebenso gefällt mir die Tatsache das der Film über mehrere Dekaden erzählt wird, und das im Trailer gezeigt wird, das die Szenenbilder, augenscheinlich ziemlich gut inszeniert sind.

[Movie Review] Aviator

Aviator in der IMDB



Mein Rating: 7/10

Howard Hughes führt durch das Erbe seines Vaters ein Leben in Saus und Braus. Er besitzt eine Firma die Bohrköpfe herstellt, er ist ein leidenschaftlicher Flieger, und ganz nebenbei auch noch ein Regisseur der mit seiner eigenwilligen Art und seinen sündhaft teuren Monumentalfilmen Hollywood auf den Kopf stellt. Er liegt im Dauerklintsch mit der Zensurbehörde, und auch seine ständigen neuen weiblichen Begleiterinnen sorgen für die Aufmerksamkeit der Boulevardmedien. Doch trotz all dieser chaotischen Umstände die ihn umgeben, verliert er nie den Draht zu seiner großen Leidentschaft, der Fliegerei. So gelingt es ihm die finanziell angeschlagene TWA Airline zu kaufen und, wie bei allen seiner unternehmungen, sie mit großen Einsatz wieder salonfähig zu machen. Doch der kometenhafte Aufstieg innerhalb des Fliegergewerbes schafft ihm Feinde auf höchster Ebene. Anfänglich unbeeindruckt merkt Hughes schon bald das er in ein Wespennest der Eliten gestochen hatt, und plötzlich droht seine Welt immer mehr zu kollabieren. Sein Wasch- und Reinheitszwang, seine Liebschaften, auch mit Minderjährigen, und die Ungewissheit über seinen größten Auftrag, ein riesiges Transportflugzeug für die US Air Force, bringen alles aus dem Gleichgewicht und die Psychose die aus Kindheitstagen stammt, nimmt immer massivere Formen an.

Martin Scorsese's Aviator berauscht zunächst vor allem durch die atemberaubend glaubhafte Darstellung des Sets. Mir gefällt wie Scorsese es schafft die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts derat impulsiv zum Leben zu erwecken. Die vielen Szenen in Restaurants und in den Büros der verschiedenen Akteure sind sehr glaubhaft präsentiert. Wie auch in Departed merkt man das der Regisseur ein Talent für die Auswahl der richtigen Schauplätze hat. Über diese gekonnte Schauplatzwahl und die tolle Leistung von DiCaprio (dazu gleich mehr) hinaus wird auch die Story klasse inszeniert, vor allem gegen Ende, als es immer unübersichtlicher wird zeigt sich Scorsese's ganze Klasse.

Nun zu den Schauspielern

Leonardo diCaprio spielt die, vor allem gegen Ende, immer charakterlastigere Rolle des von Paranoien und Perfektionismus zerrissenen Lebemanns Howard Hughes sehr eindrucksvoll, vor allem allem wenn man die Tatsache bedenkt das es immer noch Menschen gibt die ihn auf seine Rolle in Titanic reduzieren. DiCaprio beweisst hier nicht zum ersten mal das er mehr kann.

Cate Blanchett gibt in "Aviator" der Rolle der Catherine Hedburn, einer der vielen Liebschaften von Hughes, ein Gesicht. Sie spielt diese zwar robust und zeigt stellenweise auch das sie einiges draufhat, bleibt für mich aber neben dem brillianten DiCaprio ein wenig zu blass.

Zurück zur Hauptkritik


Was mich leider ein bisschen gestört hat war, das ab ungefähr der Hälfte des Films bis ca. Minute 110. die Geschichte um Hughes ein bisschen in eine Art Lethargie fällt, die erst mit den Paukenschlägen am Ende wieder schwindet. Das gibt dem Film einen bitteren Beigeschmack, was zusammen mit dem, meiner Meinung nach, schwachen OST, für gewisse Punktabzüge sorgt.

Trotzdem ist der Film streckenweise auf hohem künstlerischem Niveau, und ist vor allem für Fans von DiCaprio ein muss, aber nicht nur das. Immer wieder deutet Scorsese an, das die Darstellung der Figur Howard Hughes zu einer Art der Psychoanalyse wird, in die man viel interpretieren kann.

Für Fans von: Black Swan, A beautiful Mind,Lord of War

Samstag, 11. Juni 2011

[Movie Review] Es war einmal in Amerika - Once upon a time in America

Es war einmal in Amerika in der IMDB



Mein Rating: 8/10

Die Handlung erstreckt sich über 3 Schauplätze. Zunächst einmal sieht man die 4 Jugendlichen Noodles, Patsy, Cockeye und Dominic, wie sie im New York des frühen 20. Jahrhunderts versuchen, sich mit kleineren Aufträgen und Raubüberfällen ein kleines Einkommen aufzubauen. Doch der ortsansäßige, korrupte Polizist macht viele ihrer Aufträge zunichte oder sorgt zumindest für eine gewisse Unsicherheit bei den Jungen. Eines Tages treffen die 4 bei einem ihrerer Raubzüge auf Max, der zwar kurzfristig einen weiteren Coup der kleinen Bande zunichte macht, ihnen aber später hilft, den Polizisten bloßzustellen, um so Straffreiheit zu erlangen. Dieses "Prädikat" wurde bisher nur "Bugsy" einer lokalen Gangstergröße zu teil, der durch diese neuerliche Konkurenz seine Geschäfte gefährdet sieht. Eines Tages lauert Bugsy Max und Noodles auf und die beiden werden von seiner Gang schwer verletzt. Die junge Deborah, Noodles Schwarm und Schwester seines Freundes FatMoe, mit der Noodles zuvor noch einige Zärtlichkeiten ausgetauscht hatte, beobachtet dies mit erschrecken und stellt schließlich fest, dass ihr eine Beziehung zu ihm nur Probleme bringen würde und lässt ihn abblitzen. Eines Tages trifft die Gang wieder auf Bugsy der diesmal noch aggressiver vorgeht. Schließlich attakiert Noodles Bugsy mit einem Messer und verletzt einen herannahenden Polizisten schwer, sodass er für einige Jahre hinter Gitter wandert.

Die Story setzt sich anschließend im Jahr 1932 fort, als Noodles, inzwischen ein erwachsener Mann, aus dem Gefängnis kommt und von Max abgeholt wird, der ihm neben einer Prostituierten auch die Möglichkeit eröffnet in die "Unternehmungen" der 4 anderen einzusteigen. Noodles merkt früh, dass sich nichts geändert hat und die anderen alle noch im kriminellen Milieu anzutreffen sind, jedoch haben sie sich inzwischen zu einigen hohen Tieren entwickelt und Max schlägt vor, sich einer großen Gang anzuschließen. Noodles hat jedoch Einwände und der kurzzeitige Streit eint die Truppe nochmehr. Infolge dessen arbeiten sie immer mehr an verschiedenen Projekten, doch schon bald wird Max, vom Erfolg verwöhnt, größenwahnsinnig und plant einen selbstmöderischen Coup, den Noodles und Max's Frau zu vereiteln versuchen.

Anschließend sieht man den, sichtlich gealterten Noodles, der sich nachdem er fliehen musste, aufgrund eines Briefes wieder auf den Weg nach New York macht, wo er auf eine Party eines gewissen "Mr. Bailey" eingeladen wird. Bevor er diese jedoch aufsucht trifft er sich mit seiner alten Flamme und Jugendliebe Deborah die ihm abrät, sich auf der Party blicken zu lassen. Noodles will von diesem Rat nichts wissen und geht auf die Party wo sich ein schrecklicher Verrat offenbart, der mit viel Geld und vielen Toten zu tun hat. Noodles verlässt daraufhin, tief enttäuscht und erschüttert die Party und blickt entfremdet auf die feiernde Gesellschaft.

Sergio Leone's monumentales Meisterwerk erstreckt sich auf 220 Minuten Runtime und 2 DvDs. Ich war mir zunächst einmal nicht sicher ob es wirklich möglich ist die Spannung und das Interesse des Zuschauers so lange auf einem Film zu halten, wobei mir "Es war einmal in Amerika" ganz klar gezeigt hat das es möglich ist. Leone nimmt sich viel Zeit für die Story, für die kleinen Gesten und für den Aufbau der Hauptcharaktere. Daraus resultiert das der Film zwar nur wenige "spannenden" Szenen ansich vorzuweisen hat, es aber der Film ansich, als Kollektiv betrachtet ein sehr gutes, monumentales Machwerk ist. Die Story ist klasse erzählt und ähnlich wie bei anderen Filmen dieses Kalibers (z.B "Die Verurteilten") kommt niemals langeweile auf. Jede Szene trägt einen großen Teil dazu bei das der Film eine perfekte Symbiose aus schauspielerischer Klasse, eindrucksvoller Geschichte, die sich über mehrere Dekaden erstreckt, großartigem Cast und tollem Schauplatz ist.

Nun einige Akteure in der Einzelkritk.

Robert de Niro gibt der Rolles des Rumtreibers und Anführers Noodles ein glaubhaftes Gesicht. Er spielt den Straßenjungen, der sich nimmt was er will auf sehr hohem Niveau, und auch die negativen Seiten des Noodles spielt er gut. Vor allem im Dialog mit Max und der Freundschaft der beiden schafft de Niro es zu Höchstleistung aufzuspielen.

James Woods spielt in die anspruchsvolle Rolle des Maximillian "Max" Bercovicz mit all ihren unterschiedlichen Gesichtern, ebenso wie sein Kollege de Niro sehr glaubhaft. Jeder Film könnte sich glücklich schätzen ein solches Duo in den Hauptrollen zu haben, jedoch ist der gesamte Cast schauspielerisch Spitzenklasse, was, wie oben bereits geschrieben, perfekt mit anderen Teilen des Filmes harmoniert.

Der Soundtrack wird durch das Harmonikaspiel von den Akteuren eindrucksvoll ins Geschehen eingebunden. Allgemein bringt Leone eine gute Stilmittel in den Film ein, auch wenn es zu Beginn ein bisschen drunter und drüber geht, doch alles was man sieht wird irgendwann aufgeklärt. Es bleiben daher keine Fragen offen, obwohl die Crew den Film nach den Dreharbeiten aus ca. 10 Stunden Drehmaterial zusammen geschnitten wurde. Wie jedoch bei Buchverfilmungen üblich wurde ein nicht geringer Teil nicht in den Film übernommen, da ich das Buch jedoch nicht kenne, hat das meiner Meinung nach der Story keinen abschlag getan. Als Fazit kann man sagen das Leone's Film mindestens einen Platz in der Hall of Fame der meisten Filmfans verdient hat, den vor allem als Fan von Geschichten mit "epischer Länge" kommt man hier voll auf seine Kosten. Seht ihn euch an, vor allem wenn ihr mal wieder einen längeren DvD Abend plant!

Für Fans von: Die Verurteilten

Dienstag, 7. Juni 2011

Bald liebe Leute

Hier einmal ein paar Ankündigungen für die nächste Zeit.

Nächstes Wochenende wird es mindestens 3 neue Reviews geben, da ich gezwungenermaßen einen ganzen Batzen Freizeit hab. Habt ihr Filmvorschläge? Schreibt sie in die Kommentare!

Wie bereits angekündigt wird es in der nächsten Zeit auch eine Review zu "Tree of Life" geben, sobald er hier in den Kinos angelaufen ist.

Außerdem wird es einen längeren Artikel über das Kino ansich in Zeiten des Internets geben.

Stay tuned!

Montag, 6. Juni 2011

Kinostarts am 9.6.

Hallo liebe Leser! Es ist Montag, es ist der frühe Nachmittag, ihr wisst was das heisst! Previewtime! Auch diese Woche gibt es wieder ein kleines Sneak Peak in die kommenden Kinostarts!

X-Men: Erste Entscheidung:
In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts treffen sich Charles Xavier und Erik Lehnsherr zum ersten mal, nichtsahnend wie sehr sich ihre anfängliche Freundschaft später in Hass umschlagen wird. Sie beginnen mit der Ausbildung von anderen jungen Mutanten die schon bald die Erde vor einem nuklearen Schlagabtausch und darauffolgenden Holocaust retten müssen was sie zum ersten mal ins Rampenlicht bringt. Doch Lehnsherr's Mißtrauen gegenüber den Menschen wächst und treibt die Abspaltung vom Rest der X-Men unaufhaltsam vorran. Getrieben von Rachegelüsten gegen den Mörder seiner Mutter trennen sich die Wege und Ansichten der ehemaligen Freunde immer mehr.

Ich muss hier ehrlich sagen das ich nie ein Freund der Marvelverfilmungen war, bzw. mich nie ernsthaft damit beschäftigt habe. Doch der Trailer und vor allem der Cast sah sehr vielversprechend aus so dass ich vielleicht in nächster Zeit einmal mehr als ein Auge auf diese Filmreihe werfen sollte. Daher empfehle ich euch diesen Film hier, falls ihr die anderen Teile auch bereits gesehen habt, solltet ihr ihn euch sowieso auf keinen Fall entgehen lassen da ich mir durchaus vorstellen kann das Regisseur Matthew Vaughn einige offene Fragen der letzten Filme klärt und die Ursprünge noch einmal genau unter die Lupe nimmt.



Life In A Day:
Die Idee der Regisseure Ridley und Tony Scott ist ebenso wahnwitzig wie interessant: Sie benutzten Youtube, das größte Videoportal im Internet, um Leute zu suchen die ihnen über ebendieses Portal Videos zukommen lassen die am 24. Juli aufgenommen wurden. Daraus entstannt nun ein Film der das Leben an diesem Tag auf der ganzen Welt dokumentiert. Er zeigt z.B Hula-Hoop Tänzer in Mexico, einen Koreaner der um die Welt radelt und einen Vater, der im Kreissaal um die Fassung ringt. Doch der Film dokumentiert nicht nur die "Sonnenseiten" des Lebens sondern zeigt auch einige Tragödien. Denn an ebendiesen 24.7 fand in Duisburg die Loveparade statt bei der 21 Menschen aufgrund von kollektiver Massenpanik, totalem Versagen der Rettungspläne und Fehlplanung des Events tragisch ums Leben kamen und über 500 Menschen verletzt wurden.

Ein sehr interessantes Projekt der Scott-Brüder. Ich hoffe zum einen das der Film ähnlich faszinierend wird wie vorangegangene Projekte dieser Art und zum anderen das dies nicht das letzte mal sein wird das die Filmindustrie ihre Arbeiten sozial und offen für jederman macht. Denn vor allem dadurch öffnen sich Blickwinkel in fremde Kulturen abseits des Discovery-Mainstreams.

Sonntag, 5. Juni 2011

[Movie Review]: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford in der IMDb


Mein Rating: 5/10

Das Ende einer der berühmtesten Banditen des wilden Westens.
Das soll jedenfalls der Film mit Brad Pitt (als Jesse James) und Casey Affleck (als Robert "Bob" Ford) zeigen.
Der Bandit Jesse James ist das letzte, noch freie, Mitglied seiner Bande. Nachdem sich auch sein Bruder Frank von ihm verabschiedet, sucht sich Jesse eine neue Bande zusammen. Ein neues Mitglied wird der schwächliche Feigling Robert Ford. Dieser ist seit seiner Jugend großer Jesse James Fan und versucht, diesem so gut es geht zu gleichen. Doch James ist ein schwieriger und eigensinniger Mensch und treibt Robert bald an dessen Grenzen. Aber anstatt daran zu verzweifeln wächst Robert dadurch und beginnt, Jesse mit anderen Augen zu sehen. Und nach einem fatalen Vorfall steht für ihn fest: So kann es nicht weitergehen. Doch wer nun denkt, der Titel wäre danach alles, der irrt...

Der Film an sich verspricht einen spannnenden Western, geht es doch um DEN Jesse James und ist er doch auch mit Brad Pitt. Das Problem bei diesem Film: Nach einem spannenden Anfang fehlt dem Film die nötige Action (bei einem Western wirklich schade). Mit der Zeit wird die somit etwas fade Geschichte auch immer komplexer. Neue Figuren kommen und gehen. Besonders die Figur des Robert Ford ist längere Zeit nicht zu sehen. Das macht den Film im weiteren Verlauf noch schwieriger, denn: Die zweite Hälfte des Films zeigt einen Jesse James, wie man ihn sich vorstellen kann: düster, mächtig und ständig gefährlich. Und genau in diesem Teil des Films wird die komplexe erste Hälfte stark gefordert.
Positives an dem Film: Trotz dieser Schwächen beinhaltet der Film auch gut Elemente. So sind in den kurzen, erklärenden Szenen schöne Bilder und Kameraeinstellungen zu sehen, unterlegt mit einer wirklich guten Begleitmusik. Selbst das Ende gibt unerwartete Szenen preis und zeigt einen Robert Ford, der anders ist, als man denken mag.    

[Movie Review] Winter's Bone

Winter's Bone in der IMDB



Mein Rating: 6/10

Die siebzehnjähre Ree Dolly lebt mit ihrer depressiven Mutter und ihren beiden Geschwistern irgendwo in der provinziellen Einöde im US-Bundesstaat Missouri. Ihr Vater ist in verschiedene Drogendeals verwickelt und auch allgemein wird das Leben in der Kleinstadt von Intrigen zwischen den einzelnen Familien bestimmt. Die Gegend ist sehr arm und jeder versucht auf seine Art über die Runden zu kommen, was zum einen jedoch in einen recht primitiven Lebenstil, zum anderen aber auch in ein allgemeines Misstrauen artet. Zu alledem drückt sich ihr Vater vor einem Gerichtstermin nachdem er Haus und Hof der Familie als Kation gesetzt hat. Niemand will der jungen Ree sagen wo sie ihn findet und nach einer Welle von Anfeindungen wird die Luft für die Familien immer enger.

Der Film basiert auf dem Roman von Daniel Woodrell, Regie führte Debra Granik. Ich fand es sehr interessant wie es der Film schafft die Tristess die in der Region vorherrscht so umzusetzen, dass man sich stellenweise nicht weiß ob der Film in der heutigen Zeit, oder vor 20 Jahren spielt. Schauspielerisch gefiel mir die interessante Zusammensetzung des Casts der in gewisser Hinsicht perfekt mit den Kostümen des Film harmoniert und so das gute Gesamtbild der Symbiose von Akteuren und Drehort abrundet.

Nun einige Akteure in der Einzelkritik


Valerie Richards (Connie) spielt die stumme, depressive Mutter sehr interessant da man eigentlich denken möchte das einem dieses doch recht eingeschränkte Rolle einem kaum raum zum "schauspielern" gibt. Dennoch überzeugt sie durch ihre Art und ihre Mimik und verkörpert diese schwierige Rolle sehr gut.

Cinnamon Schultz (Victoria) brilliert mit der authentischen Darstellung der provinz-erprobten, abgehärteten und kalten Victoria. Für einen Independent Film eine wirklich sehr gute Leistung.

Nun zurück zur eigentlich Kritik,
denn ein großes Manko von "Winter's Bone" ist, meiner Meinung nach, das sich manche Szenen stellenweise arg in die Länge ziehen. Im Gegensatz zum stimmungsmäßig durchaus kompatiblen "So finster die Nacht" kommt zwar durch einige interessante Stilmittel durchaus eine tief-düstere Stimmung auf, jedoch zieht diese nicht zwangsläufig eine Spannung mit sich die benötigt wird um einen Film in gewisser Hinsicht am Leben zu erhalten. Trotzdem ist Winter's Bone für Atmosphäre-Fans durchaus sehenswert.

Für Fans von: No Country for old Men

Samstag, 4. Juni 2011

[Movie Review] Gran Torino

Gran Torino in der IMDB

Mein Rating: 9/10

Walt Kowalski ist in seinem Viertel zunehmender auf sich allein gestellt. Aufgrund des Todes seiner Frau und der Tatsache das viele seiner Freunde und Nachbarn entweder in Altenheime oder Pflegeeinrichtungen ziehen ist der Koreakriegs-Veteran nun umgeben von asiatischstämmigen Einwanderern die "sein" Viertel immer mehr für sich entdecken und beanspruchen. Bald zieht die Familie um Sue und Tao in sein Nachbarhaus ein und die Familie bekommt durch die Weigerung Tao's sich einer lokalen Gang anzuschließen Probleme mit selbiger, der auch sein Cousin angehört. Er wird von ihnen genötigt das Auto von Walt zu stehlen, einen 1972er Gran Torino im Topzustand. Doch Tao vermasselt es und es kommt zu Tumulten bei den Walt, in seiner Ruhe gestört, zur Waffe greift und die Gang in die Flucht treibt. Fortan wird Walt von den Hmong als Held und Beschützer gefeiert, was ihm allerdings garnicht gefällt. Er kann sich einfach nicht auf die Leute einlassen aber vor allem durch die unermüdliche Arbeit der jungen und intelligenten Sue kommt er immer weiter aus sich heraus und so nimmt er den jungen Tao, der durch verschiedene Arbeiten für Walt die Familienehre, welche er durch den versuchten Wagendiebstahl ruiniert hat, wiederherzustellen, unter seine Fittiche und besorgt ihm einen Job auf dem Bau. Doch eines Tages lauert die Gang Tao auf dem Heimweg auf und attackiert ihn. Mr. Kowalski versucht die Gang im Affekt darauf einzuschüchtern, was diese aber mit weiteren Gräueltaten beantwortet. Mr. Kowalski erzählt dem jungen Pfarrer Janovich, der sich nach dem Tod von Mrs. Kowalski um ihn kümmern sollte von den Taten und er entschließt sich die Sache ein für alle mal aus der Welt zu räumen.

Regisseur und Hauptdarsteller zugleich. Eine schwierige Gratwanderung und gleichzeitig eine Doppelbelastung aber trotz seines Alters von 78 Jahren schafft Clint Eastwood es den Film, nicht zuletzt aufgrund der authentischen Dialoge und der allgemeinen Topleistung des Casts, allen voran von ihm selbst, zu einem Meisterwerk mit hohem "Denkanstoßfaktor" zu machen. Der Film zeigt auf eindrucksvolle Weise wie selbst hartgesottene und tiefgehend verbohrte Menschen über ihren Schatten springen können, wenn interkulturelle Verständigung und gemeinsamer Austausch der Bräuche zwischen den Kulturen funktioniert.


Widmen wir uns in unserer Review nun zunächst einmal den Hauptakteuren im einzelnen

Clint Eastwood hat sich mit der Rolle des Walt Kowalski, einem alten grießgrämigen Mann, der langsam sein Herz für die Lebensweise der Hmong öffnet, buchstäblich selbst übertroffen. Äußerst beeindruckend wie er all seine Prädestiniertheit und seine Lebens- und Schauspielerfahrung in die Rolle einbringt und seine Darstellung so auf die allerhöchste Schauspielerebene bringt.

Christopher Carley verkörpert den frischgeweihten Priester Jankovich, der sich stets bemüht zeigt, einen Einblick hinter die harte Schale von Walt zu kriegen. Ich glaube esist seine erste Rolle in dieser Größenordnung, aber er spielt solide und hat durchaus ein gewisses Talent für sakrile Rollen.

Allgemein lässt sich zu den Schauspielern noch sagen das Clint Eastwood mit seiner großartigen Leistung allen anderen in gewisser Hinsicht buchstäblich Flügel verleiht, den offensichtlich gibt Eastwood durch seine Arbeit am Set und vor der Kamera allen darstellern die Chance ihre individuellen Talente und Stärken auszuspielen. Dazu kommt das interessante Stilmittel, welches durch die Geschichte rund um den Wagen von Kowaltski und die damit einhergehende Wandlung von Tao vom Taugenichts zum Arbeiter manifestiert und somit die Botschaft, dass man auch im Alter noch mit seinen Vorurteilen und Damonen aufräumen kann, eindrucksvoll unterstreicht.


Der Soundtrack

spielt solide, meiner Meinung nach aber ein bisschen zu zurückhaltend, im Hintergrund ab. Stören tut das zwar nicht aber als geneigter OST-Fanatiker erhoffe ich mir doch von vielen Filmen das sie auch in diese Richtung mehr auf sich nehmen sollten. Trotzdem ist "Gran Torino" ein Muss für Eastwood-Fans und ein Standartwerk für Toleranz im modernen Film.

Für Fans von:-

Donnerstag, 2. Juni 2011

[Movie Review] Requiem for a dream

Requiem for a dream in der IMDB



Mein Rating: 9/10

Harry, ein Taugenichts aus Brighton Beach, seine Mutter Sara, eine aufmerksamkeitssuchende Fernsehfanatikerin, sein Freund Tyron, ein vernebelter Nichtskönner und seine Freundin Marion, eine latent-deppressive Mödeschöpferin, haben eines gemeinsam. Auf die eine oder andere Art sind sie alle abhängig von Rauschmitteln und Medikamenten. Der Film zeigt wie schnell Drogenabhängige sich alle Chance im Leben verbauen, und ist meiner Meinung nach ein Standartwerk der Antidrogenfilme.

Der Film von Darren Aronofsky, aus der Feder von Hubert Selby Jr ist einer der intensivsten und ergreifensten Filme des Thriller Genres. Storymäßig ist er spannend und intelligent aufgebaut, was eine gute Basis für einige sehr interessante Stilmittel schafft, dazu aber später mehr. Denn im Gegensatz zum Mainstream-Film (gibt es überhaupt Mainstream Drogenfilme?) wird hier die dem Zuschauer vermittelte Hoffnung auf ein minimum reduziert. Man kommt selten dazu in der dichten und packenden Atmosphäre auch nur ein wenig an das gute Gelingen oder die Charaktere an sich zu glauben, denn auch wie in vielen anderen Aronofsky-Filmen schafft er es auch in Requiem for a dream eine glaubhafte Kulisse mit einer super schauspielerischen Leistung zu kombinieren.

Dazu nun einige Akteure in der Einzelkritik!


Jared Leto (Harry Goldfarb) spielt die Rolle des Taugenichts Harry sehr soverän, mich beeindruckt aber vor allem die Tatsache wie er den schmalen Grad zwischen dem verstörten Junkie und sorgendem, von schuldgefühlen geplagten Sohn spielt, während er gleichzeitig versucht seiner Freundin Marion ein geborgenes Leben zu ermöglichen.

Ellen Burstyn's (Sara Goldfarb) Leistung lässt sich in wenige Worte fassen. Atemberaubend authentisch. Man könnte sagen das ihr die Rolle auf den Leib geschrieben ist, man könnte meinen das sie schauspielerisch einen Zenit erreicht hat, egal wie man es formuliert, am Ende steht eine Leistung auf allerhöchstem Niveau.


Nun wieder zurück zur eigentlichen Kritik

Ich fand es toll wie Aronofsky spannende Schnittechniken, revolutionäre Kameraperspektive und die tollen Kostüme unter einen Hut bringt und es zusammen mit dem Soundtrack von Clint Mansell (sehr sehr einprägsam) zu einem Meisterwerk zusammenfasst. Die Drogenszenen (Blue in the afternoon...) und die Szenen in den Burstyn, nach aufmerksamkeit suchend und von paranoia gejagt durch ihre Wohung tappselt, sowie die Szene in der Marion in der Badewanne ist sind packend inszeniert und jagen einem das Adrenalin bis zum hervoragenden Ende durch die Blutbahnen. Alles in allem eine klare Empfehlung, aber nichts für Leute mit schwachen Nerven!

Für Fans von: -

[Movie Review] Hangover Part 2

Hangover Part 2 in der IMDB


Mein Rating: 6/10

Stu, Alan, Doug und Phil aka. das Wolfsrudel sind durch die Hochzeit von Kumpan Stu in Bangkok, Thailand, wiedervereint. Doch zunächst ist sich Stu nicht sicher, ob er Alan wirklich mitnehmen will, wo doch er für das Chaos in Vegas verantwortlich war. Doch schon bald kristallisiert sich heraus, dass sie entweder zusammen oder gar nicht feiern. Denn obwohl Stu einen Blackout wie damals in Las Vegas verhindern und auf eine Sautour verzichten will, finden sich Alan, Stu, Phil und ein anderer alter Bekannter eines Morgens in einem schäbigen Hotelzimmer in Thailands Haupstadt wieder, und haben , oh Wunder, keine Erinnerung mehr an die vorherige Nacht. Und es kommt noch schlimmer. Denn Stu wurde von seiner Zukünftigen mit der Betreuung ihres 16 jährigen Bruders, dem Stanford-Studenten Teddy, betraut, von dem aber jede Spur fehlt. Und so machen sich die 3 (+1) auf in den Großstadtdschungel auf der Suche nach Teddy und auf der Suche nach Antworten und der Erinnerung.

Wie vor einigen Tagen bereits hier geschrieben, ist der Cast und die Crew hinter der Kamera im Vergleich zum ersten Teil unverändert. Dazu kommt, dass Regisseur Todd Phillips sich auch in der Fortsetzung des Blockbusters von 2009 (die Review dazu hier) einiger Elemente bedient, die bereits im ersten Teil benutzt wurden (Fotoshow,...). Und auch Storymäßig ist eine Menge aus dem ersten Teil übernommen. Wieder müssen die drei Recken einen Kumpanen finden, der sich nach einer durchzechten Nacht aus dem Staub gemacht hat, während sie sich eigentlich für eine Hochzeit vorbereiten sollten. Doch diesmal ändert sich der Schauplatz vom vergleichbar "sterilen" Las Vegas in den schmutzigen Millionentropenmoloch Bangkok. Diese doch essentielle Änderung bringt einige neuen Möglichkeiten, die sich Phillips nicht nehmen lässt. Denn während sich in Vegas hauptsächlich Pauschaltouristen und Jet-Set Millionäre rumtreiben, ist Bangkok eine riesige und unsichere Arbeiterstadt, in der die Gefahr hinter jeder Ecke lauern kann. Phillips zeigt, wie sehr sich die drei Freunde von Bangkok "gefangen nehmen lassen" und sie nur unter größten Mühen wieder heraus finden. Die Gags schwanken zwischen "laues Lüftchen" und "Kracher" aber alles in allem stört mich, dass es eine gewisse Länge in dem Film gibt, der dem ganzen doch ziemlich arg den Wind aus den Segeln nimmt.


Zum Schauspielerischen nun wie gewohnt einige Akteure in der Einzelkritik:

Zach Galifianakis (Alan) übertrifft seine Leistung als latent-labiles Muttersöhnchen mit großes Herz und hang zu Betäubungsmitteln aus Teil 1. Er spielt den extremsten und unberechenbarsten Part, obwohl er sich immer auf "alte Werte" des "Wolfsrudels" beruft. Eine sehr gute Leistung von ihm.

Bradley Cooper (Phil) ist in gewisser Hinsicht der Kopf der Gruppe und wie auch in Part 1 der Leiter der Suche nach dem Verschollenen, sowie der klare Denker. Seine Leistung reicht zwar nicht an die von Galifianakis, oder seine eigene im ersten Teil, heran, trotzdem verleiht er dem Film eine sehr entscheidene Note.


Der Soundtrack

ist ziemlich interessant gewählt und macht einen sehr soliden Eindruck. Er wirkt selten unpassend, sticht aber auch nur selten heraus, was ich schade finde, denn in dieser Hinsicht hätte ich mir mehr gewünscht. Doch alles in allem ist Hangover 2, genau wie der erste Teil, ein witziger Trip nach einem verkarterten Morgen. Ich persönlich werde nicht sagen, dass ich einen der Teile favorisiere und empfehle einfach nur jedem, der den ersten Hangover der 4 Freunde schon gut fand, sich den zweiten nicht entgehen zu lassen.

Und auch für alle anderen lohnt sich der Ausflug ins Kino, denn man muss den ersten Film meiner Meinung nach nicht zwangsläufig gesehen haben.

Für Fans von: Hangover 1,

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